Protest gegen Deutsch-Arabische Gesellschaft: Einseitiges Engagement in Libyen
Basel (BZZ) – Der Journalist und Publizist Peter Z. Ziegler aus Basel hat mit sofortiger Wirkung sein Mandat als Beirat der Deutsch-Arabischen Gesellschaft niedergelegt und ist aus der Gesellschaft ausgetreten. Er protestiert damit gegen das einseitige Engagement der D.A.G. in Libyen durch die Einrichtung eines Verbindungsbüros zur Rebellenführung in Benghasi.
In einem Schreiben an Generalsekretär Harald M. Bock kritisiert Ziegler, die D.A.G. stelle sich an die Seite der NATO, die weit über das Mandat der UN-Resolution 1973 hinaus mit Bombenterror einen politischen Wechsel erzwingen wolle. „Das Büro Benghasi der D.A.G. und seine angeblich humanitären Ziele sind auf den ersten Blick als politische Mogelpackung erkennbar. Angesichts der Finanznot der D.A.G. muss gefragt werden, wer dieses Büro bezahlt. In Benghasi läuft nichts ohne das Wissen, wenn nicht sogar Mitwirkung westlicher Geheimdienste. Der inzwischen bei der Fernsehgemeinde umstrittene D.A.G.-Präsident Peter Scholl-Latour gilt hier als Experte. Niemand im Vorstand und Beirat der D.A.G. wird so blauäugig sein, das Engagement des Unternehmens Transumed und seines Partners Siemens als gemeinnützig zu bewerten. Noch am 16.12.2010 feierte CEO Dr. Helou die Eröffnung seiner Filiale in Tripolis, jetzt hat er die Zugochsen gewechselt. Die Krankenhäuser, welche die NATO zerstörte, möchte Transumed gerne wieder aufbauen.
Die D.A.G., so Peter Ziegler, mache sich zur politischen Hure, wenn sie sich als Anlaufstelle für deutsche Unternehmen anbiete, „die wieder in Libyen Fuß fassen wollen, bzw. für solche, die sich nach Ausschaltung des bisherigen Machthabers neu ins Land wagen.“ Das sei, wie in Twitter ein Autor schrieb, Kolonialismus. „Da dreht sich einem der Magen um“.