Prozess gegen Darbo in Köln hat begonnen
Köln (BZZ) – Vor dem Landgericht in Köln begann am Dienstag mit einer mündlichen Verhandlung der nunmehr „3. Darbo-Prozess“ im sogenannten deutsch-österreichischen Marmeladenkrieg. Die Anwälte des klagenden deutschen Konfitürenherstellers Zentis aus Aachen und der Adolf Darbo AG aus dem österreichischen Stans in Tirol verifizierten nochmals ihre Standpunkte. Für Zentis ist durch aufwendige Laboranalysen bewiesen, dass in mehreren Konfitüren von Darbo diverse Schadstoffe enthalten sind, die den gesetzlich erlaubten Rahmen überschreiten. Darbo widersprach dieser Darstellung vehement, wollte aber dann doch nicht ausschliessen, dass in der einen oder anderen Charge etwas zuviel Schadstoffe enthalten sein konnten. Man wolle jetzt die in Datenbanken erfassten Untersuchungsreihen des Konkurrenten eingehend prüfen und die eigene Qualität gegebenenfalls weiter verbessern. Darbo hatte noch 2000 in einem ersten Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg bestätigt bekommen, dass sich in seinen Konfitüren nur geringfügige Schadstoffe befänden. 2009 rügte der EuGH zwei Gebinde von Darbo, die unerlaubte Konservierungsstoffe enthielten, obwohl sie als „naturrein“ deklariert waren. Im „3. Darbo-Prozess“ soll dem österreichischen Unternehmen auch die Aussage untersagt werden, es produziere seit 1879 nach einem Tiroler Rezept Marmelade. Dazu legte die Klägerin zahlreiche historische Dokumente vor, die nach Angaben der Klägerin sensationelle Enthüllungen über das Tiroler Unternehmen beinhalten. Bis zum 15. Juni muss Darbo auf die Vorwürfe der Klägerin antworten.
28-4-2010 / 201