Verbraucher zwingen Käse-Konzern endgültig zur Einsicht
Berlin (BZZ) – Auf Initiative der Verbraucherorganisation „foodwatch“ haben sich tausende von Verbrauchern und Verbraucherinnen erfolgreich beschwert! Käse-Multi Bongrain will bei seinem Saint Albray Klosterkäse künftig nicht nur auf die Werbung „mit essbarer Rinde“ verzichten, sondern sogar, wie von foodwatch gefordert, vom Verzehr der Natamycin-haltigen Rinde abraten. Mehr als 14.000 Protestmails haben den Konzern damit zu einer Kehrtwende um 180 Grad gezwungen: Bislang wirbt der Hersteller in großen Lettern mit der „essbaren Rinde“, als sei diese ein besonderes Qualitätsmerkmal. Und das, obwohl diese zu Konservierungszwecken mit dem Anti-Pilzmittel Natamycin behandelt wird, das nach Einschätzung staatlicher Wissenschaftler nicht verzehrt werden sollte. Sonst könnten sich Resistenzen bilden und die antibiotisch wirkende Substanz ihre medizinische Wirkung gegen Pilzinfektionen verlieren. Bongrain wollte darin zunächst kein Problem sehen.
Bongrain knickte nach mittlerweile mehr als 14.000 Beschwerde-Mails vollständig ein und versprach, die Forderung von foodwatch zu erfüllen: Auf dem Etikett werde künftig „darauf hingewiesen, dass die Rinde nicht mit verzehrt werden sollte“, erklärte der Konzern. Und sagt damit das glatte Gegenteil dessen, was er bis gerade eben noch in seiner Werbung ausgelobt hatte.
Wieder einmal zeigt sich: Verbraucher können sich erfolgreich gegen die Tricks der Lebensmittelkonzerne wehren – wenn wir gemeinsam handeln! Nicht alles, was legal ist, muss legitim sein – und was korrekt gekennzeichnet ist, können Verbraucher trotzdem als Irreführung empfinden. Diese Einsicht muss sich in der Lebensmittelindustrie und im Handel endlich durchsetzen!
Quelle: Foodwatch