Fleischprodukte sollen einen Tierschutz-Label erhalten
Berlin (Gempel) – Was es bei Eiern längst gibt, soll auch beim Fleisch Wirklichkeit werden: Eine Kennzeichnung hinsichtlich des Tierschutzstandards. Dieses langfristige Ziel steht über der Initiative des Deutschen Tierschutzbundes zur Einführung eines Tierschutzlabels. Das neue Label soll einen Mehr an Tierschutz auszeichnen und muss somit deutlich über den gesetzlichen Mindeststandards angesiedelt sein.
In Deutschland wird das Marktsegment der an Tierschutz interessierten und zu einem Mehrpreis für Tierschutz beim Fleischeinkauf bereiten Verbraucher auf 20 % der Bevölkerung geschätzt. Wenn das neue Label eine Erfolgsgeschichte werden soll, müssen drei Anforderungen vereinbar sein:
1. Konkrete Verbesserungen beim Tierschutz, so dass negative Bilder zum Fleisch in den Köpfen der Verbraucher zuverlässig ausgeschlossen werden.
2. Diese Verbesserungen müssen von einer größeren Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe auch erfüllbar sein.
3. Das so gewonnene Fleisch und die daraus hergestellten Fleischerzeugnisse müssen für viele Verbraucher attraktiv sein.
Aus diesen Zielvorgaben heraus war es folgerichtig, ein zweistufiges Tierschutzlabel zu entwickeln. Der Einstiegsstandard wird das Volumengeschäft abdecken und der Premiumstandard wird für einen höheren Mehrpreis wohl etwa das bieten, was heute schon vom Markenfleischprogramm NEULAND geboten wird (zu dessen Trägern gleichfalls der Deutsche Tierschutzbund zählt).
In jedem Fall zeigt die große Diskussion um Tierschutz in der Fleischproduktion, dass jeder in der Fleischbranche gut beraten ist, seine Produktvorteile zum Tierschutz herauszuarbeiten und zum Kunden zu kommunizieren. Das Label des Deutschen Tierschutzbundes bietet die einmalige Chance, von der Glaubwürdigkeit dieser Organisation zu profitieren. Das wird Geld kosten und das wird kontrolliert werden. Aber den Aufwand ist es wert. Denn eines zeichnet sich heute schon ab: Tierschutz ist das neue „Bio“.
Autor: Fritz Gempel Quelle: Fritz Gempel Presseservice