Christian Wulff wird für den CEO von ZENTIS zum Desaster

Aachen (BZZ) – Noch nie hatte eine PR-Aktion dieses durchschlagende aber negative Echo in praktisch allen deutschen Medien wie das Sponsoring des Süsswarenherstellers ZENTIS für den Bundespräsidenten und seine Ehefrau anlässlich des Filmballs in München, den die dortige Abendzeitung enthüllte. Der Bundespräsident wird voraussichtlich auch diesen Sponsoring-Skandal aussitzen können, denn strafbar gemacht hat er sich nicht. Offen ist höchstens noch die Frage, ob ZENTIS der Präsidentengattin Bettina auch das Kleid zum Filmball bezahlt oder es für sie geliehen hat. Allein verantwortlich beim Aachener Süsswarenhersteller für das Sponsoring ist Skandal-CEO Karl-Heinz Johnen. Für den hemdsärmeligen Johnen, der zuverlässigen Quellen zufolge schon vor Jahresfrist von seinem Finanzchef Stephan Jansen entmachtet worden ist, wird es dagegen langsam eng. Die extravaganten Unternehmungen des repräsentierenden Geschäftsführers dürften die Eigentümerfamilie Zentis nicht mehr gleichgültig lassen und Konsumenten erst recht nicht, zumal Johnen vor wenigen Wochen Preiserhöhungen ankündigte.

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In der Öffentlichkeit wird ZENTIS jetzt gar als einer der Hauptsponsoren des Bundespräsidenten wahrgenommen. An den meisten der oft dubiosen Wulff-Sponsoren kann Otto Normalverbraucher sich nicht direkt rächen, an ZENTIS schon, in dem die Konsumenten im Supermarkt Schwartau oder gar Darbo kaufen. Und wenn es nur ein halber Cent vom Preis des Produktes ist, mit dem Kauf von ZENTIS Süsswaren subventionierten die VerbraucherInnen den inzwischen unbeliebten weil schnorrenden Bundespräsidenten. ZENTIS ist deshalb noch nicht zum unseriösen Unternehmen geworden, sein CEO Karl-Heinz Johnen zählt fortan aber zum Umfeld von dubiosen Topmanagern denen der Geruch der Bestechung anhaftet und mit denen man lieber nicht zu intimen Umgang hat. Motto: „Spiele nicht mit den Schmuddelkindern“. Der Mann mit der saalfüllenden Kommandostimme und deutlichem Aachener Akzent ist ohnehin kein Schöngeist: in Medien wie Financial Times outet er sich einmal als Sammler teurer Modellautos, ein anderes Mal als ehemaliger Reifenmonteur, der mit diesem beinharten Job sein erstes Geld verdiente. (Hier outet sich „Alpha-Tier“ Johnen im FT-Video.)

ZENTIS hat derzeit ausser dem Wulff-Skandal gleich mehrere ernsthafte Probleme. 1) steigende Rohstoffpreise bedingen Preiserhöhungen, die jedoch schwer durchsetzbar sind. 2) Schwartau als Nummer 1 läuft weiter auf Hochtouren und lässt Zentis als Nr. 2 immer weiter hinter sich zurück. 3) Erzfeind Darbo aus Österreich startet gerade jetzt eine Werbekampagne im deutschen Privatfernsehen und wirbt dabei frech mit „naturreinen“ Produkten nachdem ZENTIS 2011 einen von Johnen zu verantwortenden Prozess gegen Darbo vor dem Landgericht Köln verloren hatte.

Das sind die jüngsten Publikationen über ZENTIS in deutschen Medien: