Medienkampagne gegen Beamte und obskure Tierschützer
„Die Sozialistin Heidi Hanselmann soll vorgeführt werden“
Hans Raab startet am Freitag Medienkampagne gegen Beamte und obskure Tierschützer
Oberriet/SG (BZZ) – Der deutsche Industrielle Hans Raab (70) will nicht mehr nur reagieren, sondern künftig in den Schweizer Medien aktiv für einen Kurswechsel im Tierschutz in der Schweiz agieren. Mit einer halbseitigen Anzeige in Ostschweizer Medien (siehe Anlage) eröffnet der streitbare Unternehmer mit Wohnsitz in Liechtenstein am Freitag seine Kampagne. Dort schreibt er: „Ich rufe alle aufrichtigen Schweizer auf: beenden Sie jetzt das Meinungsdiktat und die Kumpanei von machthungrigen Beamten und obskuren Tierschützern.“ Raab ortet seine Gegner vor allem bei „grünen Fanatikern und roten Neidern“. Laut Raab’s Medienberater Peter Ziegler aus Basel, der die Kampagne plant, soll das Budget zunächst einmal auf den Kanton St. Gallen konzentriert werden. „Wir werden vor allem die Sozialistin Heidi Hanselmann und ihr Ressort vorführen“.
Wenn die Kampagne von Hans Raab nun mit dem Beginn des Wahlkampfes für die Nationalratswahlen zusammen falle, dann sei dies nicht beabsichtigt gewesen, werde aber gerne in Kauf genommen. Er dürfe als Ausländer zwar nicht stimmen, aber habe als Investor von mehr als 40 Millionen Franken doch wohl ein Recht dazu, sich auch politisch zu äussern. Raab, so sein Medienberater, sei an sich ein unpolitischer Mensch, doch betone er immer wieder, dass Reichtum auch Verantwortung bedeute. Peter Ziegler: „Ich erkenne bei Hans Raab eine Seelenverwandtschaft mit dem Unternehmer Christoph Blocher, könnte ihn mir aber auch bei den Freisinnigen vorstellen.“ Im Saarland sei Hans Raab ein erklärter Gegner des damaligen Ministerpräsidenten und heutigen Kommunisten Oskar Lafontaine gewesen.
Unter dem Titel „Die schlimmsten Lügen über mich und meine Fische“ rechnet Hans Raab auch mit einigen Journalisten ab, die ihn immer noch als Tierfolterer bezeichnen. „Melander werden zu Tode geschleudert“ sei die bösartigste Lüge der Massenmedien aus Zürich gewesen. Die mit Scherbeneis gefüllte Entschleimungstrommel sei aber keine „Schleuder“ wie man sie von einer Waschmaschine kenne, sie drehe sich nur sehr langsam, gerade einmal sechsmal in der Minute, und entschleime die Fische, damit die Arbeiter sie ungefährdet anfassen und töten können. Zu diesem Zeitpunkt seien die Fische längst in tiefster Bewusstlosigkeit nachdem sie zwei Tage lang ausgenüchtert worden seien. Die vom St. Galler Amtstierarzt geforderte Betäubung mittels Elektrostunner lehnt Hans Raab als „wissenschaftlich erwiesenen Unsinn und Tierquälerei“ weiterhin kategorisch ab. „Thomas Giger widmete seine Doktorarbeit den Schweinen und hat von afrikanischen Welsen nicht die geringste Ahnung.“
Laut Mediensprecher Peter Ziegler gebe es inzwischen Indizien dafür, dass es sich bei dem von Giger angeordneten Elektrostunner des norwegischen Herstellers Seaside AS lediglich um einen umgebauten „Forellenkiller“ handle, der für Welse gar nicht erprobt worden sei. Der Hersteller verfüge weder über einen englischsprachigen Prospekt noch über professionelle Illustrationen. „Was Hans Raab vorgelegt wurde hatte das Niveau einer Kinderzeichnung“. Am Donnerstag hat Hans Raab einen ehemaligen Fischexperten der EFTA mit der Begutachtung der norwegischen Anlage beauftragt. Damit befassen sich schon zwei hochkarätige Fachleute aus Island mit der Thematik. Peter Ziegler: „Die Ergebnisse der Expertise werden auch sofort dem Bundesgericht zugänglich gemacht. Wir werden alles tun, damit gegen den noch bis Ende August amtierenden Amtsveterinär ein Strafprozess wegen Anstiftung zur Tierquälerei geführt wird.“ Werde man beim Bundesgericht unterliegen, dann wende sich Hans Raab als geschädigte Einzelperson an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg. Thomas Giger könne sich jetzt nicht in die Pension retten und das von ihm angerichtete Unheil dem Kanton hinterlassen.