Kanton erhält gesalzene Rechnung für tote Fische
Bisher 18 Muttertiere verwendet weil Kantonstierarzt die Einfuhr blockierte
St. Gallen (BZZ) – Die deutschen Anwälte von Hans Raab haben bereits reagiert und per Fax vorab eine gesalzene Rechnung an das Gesundheitsdepartement des St. Gallen gesandt, weil Kantonstierarzt Thomas Giger am Mittwoch ein Speditionsfahrzeug mit 60 wertvollen Zuchtfische in das Saarland zurücksenden liess, die für die Melander-Fischfarm des deutschen Industriellen Hans Raab in Oberriet bestimmt waren. Sie stellen darin auch 15 verendete Muttertiere mit Laich in Rechnung, die den mehrstündigen Aufenthalt am Autobahnzoll Kreuzlingen und den Rücktransport nicht überlebt haben. Inzwischen ist die Zahl der verendeten Zuchttiere nach Angaben von Hans Raab auf 18 gestiegen. Pro Muttertier hätte die Fischfarm 2000 Jungtiere gewinnen können.
Hans Raab und sein Medienberater Peter Ziegler in Basel reagierten heute mit verbaler Härte auf die jüngsten Anweisungen des Kantonstierarztes. Im Facebook Forum „Melanderfarm“ hiess es am Donnerstagabend: „Jetzt lässt Kantonstierarzt Thomas Giger seine Maske als ´Tierschützer´ fallen. Um seine Macht zu demonstrieren schickte er wertvolle Muttertiere in den Tod.“ Ziegler warf Regierungsrätin Heidi Hanselmann im Zusammenhang mit Thomas Giger „Mauschelei“ vor. In ihrem Departement habe man dafür gesorgt, dass Thomas Giger für seine Pension noch einen Zustupf in Form eines VR-Mandates für die Tiermehlfabrik des Kantons erhalte. Peter Ziegler geht davon aus, dass Hans Raab diesmal einen Schadenersatzprozess gegen den Kanton durch alle Instanzen ziehen wird. Dabei könne es nicht nur um eine Amtshaftung des Kantons für seinen obersten Veterinär gehen. Da Thomas Giger die Melander-Fischfarm vorsätzlich geschädigt habe, werde auch eine Privathaftung des Amtstierarztes, der Ende August in Pension geht, geprüft.