Internationaler Fischexperte widerspricht Schweizer Behörden
St. Gallen (BZZ) – In der Melander-Fischfarm in Oberriet im Kanton St. Gallen, der grössten Indoor-Fischfarm der Welt, wurden bei der Tötung der Zuchtfische keineswegs tierquälerische Methoden angewendet, wie es der zuständige Kantonstierarzt und das Bundesamt für Verterinärwesen in Bern seit drei Jahren behaupten. Das Gegenteil sei richtig, sagt jetzt der internationale Experte für Fischzucht, Prof. Dr. Jörg Oehlenschläger aus Hamburg.
Der Züchter des Melander, der deutsche Industrielle Hans Raab, betreibe eine vorbildliche und weltweit einmalige Anlage, sagte Oehlenschläger in einem auf der Internet-Plattform „YouTube“ veröffentlichten Filmbeitrag. Die in der Fischfarm angewandte Betäubungsmethode, bei der die Fische bis zur Bewusstlosigkeit herabgekühlt werden, sei beim Melander die einzige anwendbare Technik. Die Melander sind eine Kreuzung afrikanischer Warmwasserwelse mit exzellenten Fleischqualitäten. Dagegen sei die von den Behörden vorgeschriebene Elektrobetäubung bei dieser Fischart nicht anwendbar. Züchter Hans Raab betrachtet die Anordnung des St. Galler Amtstierarztes Dr. Thomas Giger als „Aufforderung zur Tierquälerei“. Über die Zukunft der derzeit stillgelegten Indoor-Fischfarm ist noch nicht endgültig entschieden.