Beamtete Tierärzte positionieren sich bei Tiertransporten einseitig
Bonn (ba/vfz/pm/fr) – Auf mehr als Unverständnis ist das Programm des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte (Bbt) zu einem Seminar Tierschutz bei Tiertransporten – spezielle Probleme der Umsetzung geltenden Rechts am 17. bis 18. Mai 2011 in Bad Staffelstein, in Kreisen der betroffenen Tiertransporteure gestoßen.
Der Verband versuche bewusst und gezielt durch die Auswahl der Referenten die Tiertransporteure und damit den ganzen Berufsstand der Viehkaufleute in eine Grauzone zu schieben, hieß es in Viehhandelskreisen.
Wie die vfz-Handelszeitung in ihrer nächsten Ausgabe berichtet, wurden speziell Gegner von Tiertransporten als Referenten ausgewählt. Abgesehen von einem einzigen Referenten, der allerdings über das in diesem Zusammenhang nicht besonders ausschlaggebende heutige Navigationssystem referiert, wird schon in der Auswahl der Themen ein negatives Image der Tiertransporte vermittelt.
So wird zum Beispiel nach vorliegenden Informationen der vfz-Handelszeitung das Thema: Herausforderung bei der Umsetzung der EU-Tiertransport-Verordnung genauso wie das Thema: Tierschutz beim Transport in Europa: gibt es Verbesserungsmöglichkeiten? von bekannten österreichischen Veterinären behandelt, denen nicht gerade eine positive Haltung zu Tiertransporten nachgesagt wird.
Abgesehen davon, dass auf der Veranstaltung des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte von Knackpunkten aus der Sicht des internationalen fachlichen Tierschutzes und sonstigen Problemen die Rede ist, ist der Trend und die Richtung, die auf der Veranstaltung eingeschlagen werden soll und vorgegeben erscheint, ganz eindeutig an dem Vortragsthema: Tierschutz beim Transport – Handlungsmöglichkeiten des Tierarztes abzulesen, welches nämlich von einer Vertreterin von Animal Angels (AA), bestritten wird!
Unmittelbar Betroffene sollen auf der Veranstaltung allem Anschein nach nicht zu Wort kommen, mutmaßen Insider. Selbst praxiserfahrene beamtete Veterinäre aus norddeutschen- oder sonstigen tierreichen Bundesländern, sind als Referenten auf der Veranstaltung allem Anschein nach nicht vorgesehen.
Kopfschütteln innerhalb der Viehhandelsbranche hat aber auch der geplante Vortrag einer Vertreterin des Bundeslandwirtschaftsministeriums unter dem Thema: Aktuelles und Ausblick auf der Ebene der Legislative hervorgerufen.
Werde man doch selber, so ein Vertreter der Viehtransporteure, immer wieder von Seiten des BMELV darauf verwiesen, dass man von Bundesseite nichts sagen könne, da der Tierschutz und die Tiertransporte in diesem Zusammenhang in den strikten Einflussbereich der Bundesländer fallen. Auf einer eindeutig tendenziösen Veranstaltung, wie der des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte, gälte dieses anscheinend dann aber nicht mehr, so ein Viehkaufmann.