Die ARD und die manipulierte Wahrheit über Wiesenhof
Basel (BZZ) – Meedia, Deutschlands führendes Medien-Portal, leistet Abbitte bei „Wiesenhof“. Wir erinnern uns an eine Reportage in der ARD über das „System Wiesenhof“ mit dem bereits parteiischen Untertitel “Wie ein Konzern Menschen, Tiere und Umwelt ausbeutet”. Es war nicht das erste Mal, dass Reporter des SWR in Mainz sich polemisch und populistisch im Sinne radikaler Tierschützer betätigten. Kaum bemerkt von der Öffentlichkeit veröffentlichte Meedia jetzt die Geschichte hinter der Geschichte. Das, was nach der Veröffentlichung eines Artikels geschehen ist. Die Journalisten nahmen ein Angebot von Wiesenhof wahr, den Konzern zu besuchen. „Es wurde ein lehrreicher Besuch – auch über die Beissreflexe von Medien“, heisst es in der Story über die Story.
Für Peter Wesjohann, den Chef von „Wiesenhof“, war die Berichterstattung des SWR eine Kampagne gegen sein Unternehmen. Er sieht Medien wie die ARD und auch den Stern, der diverse Reportagen zu Missständen bei der Hühnerhaltung bei Wiesenhof veröffentlichte, in einem Boot mit der radikalen Tierschutzorganisation PETA. Seiner Meinung nach ist PETA aber nur auf PR und Spendengelder aus und instrumentalisiert dafür die Massenmedien. Wesjohann zitiert Pressemitteilung, in der steht, dass die Staatsanwaltschaft Verden das Ermittlungsverfahren gegen Wiesenhof-Verantwortliche eingestellt hat, da keine hinreichenden Verfehlungen erkennbar gewesen seien. Über die Aufnahme der Ermittlungen nach einer Anzeige der Tierschutzorganisation PETA sei groß berichtet worden, über die Einstellung habe kein Mensch berichtet.
Im Kampf um Einschaltquoten scheint auch für das öffentlich-rechtliche Fernsehen alles erlaubt zu sein. Meedia dazu: „So wie für die Wiesenhof-Macher das Huhn letztlich eine Ware ist, sind die Tierquäler-Videos mit versteckter Kamera eine Ware für Medienmacher. Das Wackel-Video aus dem Tier-KZ ist fast schon eine Art Sub-Genre der investigativen Reportage. Magazine und Reportage-Reihen wie „Fakt“, „Panorama“ oder „Report“ leben vom enthüllen von Missständen. Tierquäler-Videos mit versteckter Kamera entsprechen da exakt den Erwartungshaltungen von Enthüllungsreportern und sorgen für Emotionen und Grusel beim Zuschauern . Dabei stammen die Videos meist aus sehr wenigen, teils auch dubiosen Quellen. Die Medienmacher lassen sich das brisante, quotenträchtige Material meist von Tierschutz-Aktivisten zuliefern. Im Falle von Wiesenhof stammten die Videos von PETA, bei Globetrotter von der Organisation Vier Pfoten. Oft werden dabei auch ältere Aufnahmen verwendet und mit neuen Vorwürfen gekoppelt.
Und auch dies wird von den Kritikern der Tierschutz-Hype schon seit Jahren moniert: „Die Causa Wiesenhof und SWR ist kein Einzelfall.“ Meedia erinnert: „Im Januar dieses Jahres zeigte der MDR in der Reihe “Fakt” eine Reportage, in der die Produktionsbedingungen von Daune bei der Herstellung von Jacken des Outdoorhändlers Globetrotter und des Herstellers Patagonia angeprangert wurden. Angeblich wurden für Jacken beider Firmen (die beide dafür bekannt sind, sich vorbildlich für Umwelt- und Tierschutz einzusetzen) Daunen aus verbotenem Lebendrupf verwendet. Die Firma Globetrotter reagierte, berief ein Strategietreffen mit dem Lieferanten ein, machte das Gesprächsprotokoll öffentlich und monierte beim MDR Ungereimtheiten und Falschaussagen in der Reportage. Der Sender nahm den Beitrag sofort aus der Mediathek und sicherte zu, keine Wiederholung zu zeigen. Das Manuskript der Fakt-Reportage ist aber noch online verfügbar.“